Interview mit dem Schriftsteller Michael Hamannt

Fantasy-Autor Michael Hamannt
Foto: M. Hamannt

Was liebst Du an der Fantasy? Warum ist sie Dir so wichtig?
Im Fantasy-Genre habe ich die Freiheit, neue und exotische Welten zu erschaffen. Orte, die eigenen Naturgesetzen gehorchen, die von Pflanzen, Tieren und Völkern bewohnt werden, die es so noch nicht gibt und denen ich mit meiner Fantasie Leben einhauche.

Ich mag es, mich stunden-, wochen- oder auch monatelang in die Details solcher Welten zu vertiefen. Götter, Mythen und Prophezeiungen zu erfinden, die das Schicksal der Bewohner beeinflussen.

Auf diese Weise entstehen Geschöpfe, die mich faszinieren oder auch ängstigen. Völker, denen ich aufgrund ihrer Kultur einmal gerne selbst begegnen würde. Oder auch solche, die mich aufgrund ihrer Engstirnigkeit oder Grausamkeit abstoßen. Dieses Genre gibt mir einfach alle Möglichkeiten, und deshalb ist es auch so besonders für mich.


Wer sind Deine Lieblingsautoren? Was macht sie so besonders für Dich?

Michael Ende – für die unendliche Fantasie in seinen Geschichten.

Patricia Briggs - für ihre lebendigen und liebenswürdigen Charaktere.

Ilona Andrews - für die rasante Spannung in ihren Geschichten.  

Terry Pratchett – sein tiefgründiger Humor bringt selbst meine Seele zum Lachen.

Scott Lynch - für seine fantastischen Ideen und Welten.

Joe Abercrombie – für seine gebrochenen Helden, die keine strahlenden Ritter auf weißen Rössern sind, sondern alle Schattenseiten haben.


Welche Rolle spielen Gefühle in Deinen Romanen?
Gefühle sind der Antrieb für all unsere Handlungen – daher auch für die Charaktere in meinen Romanen. Ihre Leben werden von Liebe, Hass, ihren Träumen und Schicksalsschlägen bestimmt. Das macht ihre Motive und Handlungen nachvollziehbar – selbst die des Antagonisten. Mögen muss man ihn deshalb trotzdem nicht. ;)))


Freust Du Dich über Rückmeldungen von Leserinnen und Lesern? Wie beeinflusst Dich das?
Auf jeden Fall!!!!!

Ich freue mich immer über Rückmeldungen und gehe auf jede einzelne ein, auch wenn es manchmal etwas dauert, bis ich zum Antworten komme, weil ich zur Zeit beruflich stark eingebunden bin. Wenn ich lese, wie viel Spaß jemand mit einem meiner Bücher hatte, ist das wie eine Tüte Gummibärchen für mich. Habe ich schon erwähnt, dass ich Gummibärchen liebe?

Genauso wichtig sind mir Rückmeldungen mit Kritikpunkten. Warum? Klar tut Kritik immer ein bisschen weh, weil in meine Geschichten doch immer sehr viel Herzblut von mir einfliesst. Aber ohne etwas Kritik hin und wieder kann sich niemand von uns weiterentwickeln.

Ich freu mich auf eure Post!


Wie arbeitest Du?
Meist fängt es mit einer kleinen Idee an, ein Bild, das plötzlich in meinen Gedanken entsteht. Bei den „Dämonenkriegen“ waren es beispielsweise die Inseln und Kontinente, die mitten in einem blauen Himmel schweben. Ich habe diesen Bild sofort aufgeschrieben und mir als Nächstes Gedanken darüber gemacht, wie die Welt der „Schwebenden Reiche“ aussehen und wie sie entstanden sein könnte. Anschließend habe ich mir überlegt, wer – Völker, einzelne Figuren – dort lebt und wie die besonderen Gegebenheiten der „Schwebenden Reiche“ ihre Bewohner beeinflusst haben könnte.
So sind dann nach und nach die Gestaltwandlerin und Assassine Catara Fiers, der (angebliche) Königsmörders Ishan con Femen, der Dämonenjäger Ryk Vangur und die Halbdämon Kela Mal'Dhun entstanden. Der Entwicklung der Figuren widme ich immer besonders viel Zeit. Ich mag keine Schwarz-Weiß-Malerei. Jeder Held, jede Heldin hat auch immer eine Schattenseite, so, wie im Leben des Antagonisten auch immer eine Geschichte existiert, die ihn erst zu dem gemacht hat, der er ist.
Sobald all diese Dinge stehen, fange ich dann mit dem Schreiben an.

 

Drei Fantasy-Romane aus meiner Feder 

 Timo Kümmels VorsehungTimo Kümmels VorsehungMichael Hamannt Amy und der Zauber des Schwarzen Sterns

 

 

Würdest Du gerne durch Deine erfundenen Fantasy-Welten reisen?
Eigentlich schon … eigentlich. *lach*
Es gibt Figuren, die ich während des Schreibens ins Herz schließe und die ich zu gerne einmal persönlich kennenlernen würde. Oder ich schreibe über Orte, die mir so lebendig und faszinierend erscheinen, dass ich am liebsten sofort hinreisen würde. Dazu gehört beispielsweise der magische Wald in der Dämonenwelt („Die Dämonenkriege - Dunkelkönig“, Band 2). Dieser düstere Wald mit seiner bläulich glühenden Pflanzen- und Tierwelt stand mir so bildhaft vor Augen, als würde ein Film in meinem Kopf ablaufen. Und dann gibt es jene Figuren und Orte, bei denen ich Reißaus nehmen würde, wenn ich sie schon von weitem sähe.


Woran arbeitest Du gerade?
In erster Linie an der Ausarbeitung neuer Ideen. Das braucht einfach seine Zeit. Und so sollte es auch sein. Gute Ideen müssen genauso reifen wie ein guter Wein. Wie schön pathetisch das jetzt klingt, nicht wahr? ;)) Aber es ist schon was Wahres dran. Wer auf dem Laufenden über meine Projekte bleiben möchte, sollte regelmäßig auf meiner Website vorbeischauen oder sich in meinem Newsletter eintragen.

 

Wer noch mehr Details über mich erfahren möchte, sollte mal bei Autor vorbeischauen.